Unsere Kirche: Ort des Gebets und Feierns
Geistliches Kraftzentrum und Freiraum für die Seele
Unsere St. Annakirche ist Abendmahlsaal und „Tempel“: Als „Abendmahlsaal“ ist sie ein festlicher Versammlungsraum, worin im gemeinsamen Beten und Singen, im Hören auf das Wort Gottes und im Feiern der Eucharistie wir uns als Glaubensgemeinde erfahren und Kraft schöpfen können. Unsere St. Annakirche ist aber auch in einem gewissen Sinne ein „Tempel“, wo der Einzelne sich hinbegibt, ruhig wird, Freuden und Sorgen vor Gott hinträgt, sich sammelt, und so Hoffnung und Mut, Befreiung und Trost empfängt für sein Leben.
In der katholischen Tradition hat der Tabernakel gewissermassen die Funktion dessen übernommen, was im Tempel das „Allerheiligste“ war. Raum und Tabernakel sind in unserer Kirche einander zugeordnet. Der Tabernakel ist zwar nicht im Zentrum, aber doch zentral wie das Herz. Das heilige Brot, das im Tabernakel aufbewahrt wird, ist stets im Zusammenhang mit der sonntäglichen Eucharistiefeier der Gemeinde zu sehen. Die Beziehung wird in unserer Kirche sichtbar am siebenarmigen Leuchter, der sowohl für die sonntägliche Eucharistiefeier als Menora dient, wie auch für das ewige Licht, das immer brennt. An die Osternachtsfeier erinnert die Osterkerze, das Symbol für den auferstandenen Christus.
Nicht zu übersehen ist das Altarbild, das in der Form des Flügelaltars gestaltet ist. In intensiver Auseinandersetzung mit der Bibel sind sieben Bilder entstanden zum Thema „Befreiung“. Es sind erzählende Bilder, die je nach Zusammenstellung die Adventszeit, Fastenzeit und die Zeit der Hochfeste akzentuieren. Dieser moderne Flügelaltar ist das Werk des polnischen Künstlers Jan January Janczak. Wer schauend und meditierend diesen Flügelaltar mit seinen unzähligen Details auf sich wirken lässt, ahnt etwas von der Befreiung, die denen versprochen ist, die auf IHN hoffen.
Unsere St. Annakirche will Beziehungen anregen. Da ist z. B. unsere Totenwand. Durch Erinnerung in Liebe und Gottvertrauen sind die Verstorbenen mit uns verbunden. Über ihren Namen erhebt sich ein romanisches Kreuz, das am Karfreitag in der Liturgie auf dem Altar steht und so als eindringliches Meditationsbild mithilft, am Leiden Jesu Christi das eigene Leid zu bewältigen. Beziehungen entstehen auch durch Rückgriff auf bewährte Formen des Kirchenbaues früherer Zeiten. Unser Altar ist inspiriert von der romanischen Kirche in Apt, eine der ältesten Annakirchen in Europa; der Ambo nimmt Ideen auf von Romainmôtier, dem ersten Kloster in der Schweiz; der Taufstein ist am Eingang der Kirche platziert wie in der alten Tradition. Das Flechtbandmotiv an Altar, Ambo, Tabernakel und Taufstein stammt aus der Kathedrale Chur, dem Sitz unseres Diözesanbischofs. Eine besondere Beziehung soll auch entstehen zu unserer Kirchenpatronin St. Anna. Die polychrome, Holzplastik „Anna Selbdritt“ zeigt die beiden Mütter Anna und Maria, die sich begegnen, und im Zentrum ist das Kind, der kommende Messias. Diese „Anna Selbdritt“ mit der Kerzenburg in der hinteren Apsis des Oratoriums ist ein Anziehungspunkt für ein Ave und stilles Gebet.
Das Evangelium Jesu Christi ist die gute Botschaft, die uns motivieren will, als Erlöste zu leben und in der Welt Glaubens, Hoffnung und Liebe hochzuhalten. Diesen Zuspruch und Anspruch rufen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes allen Ein- und Ausgehenden in Erinnerung. Wer immer offenen Herzens die St. Annakirche betritt, wird durch die Stimmung, die Symbole, die Beziehungen mit der alten christlichen Tradition, aber auch durch die Stille und Sammlungskraft des Raumes eine „andere Dimension“ erahnen können.
(Detaillierte Hinweise und Beschreibung vermittelt unsere Erinnerungsschrift „St. Annakirche Opfikon-Glattbrugg 1956 - 1982 - 2002“. Gratis erhältlich in der Kirche oder im Sekretariat.)